Programm des VdPP

Pharmazie und Politik – Wechselwirkungen
Programm des Vereins demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP) vom 21. Juni 2009.
VDPP Program 2009.pdf
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Vorbemerkungen zum Programm 2009

 

Im April 1989 einigten sich auf einem Treffen in Kaufungen die dort versammelten Pharmazeutinnen und Pharmazeuten erstmals auf ein Vereinsprogramm für eine patientenorientierte Arzneimittel- und Standespolitik. Angesichts der Veränderungen der internationalen Lage seit Herbst 1989, der Vereinigung beider deutscher Staaten im Jahre 1990 und der Veränderungen der im Programm angesprochenen Probleme wurde das Programm 1992 und 1999 entsprechend weiterentwickelt. Mit dem 2009 wiederum überarbeiteten Programm tragen wir den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Veränderungen Rechnung.

 

Wesentliche Ziele unseres Vereins:

  • Politische Umsetzung der Definition der World Health Organisation (WHO) von Gesundheit als physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden
  • Demokratisierung des Gesundheitswesens auf der Grundlage des Solidaritätsprinzips und transparenter Strukturen
  • Patientenorientierte Arzneimittelberatung und Versorgung
  • Stärkung des Verbraucherschutzes und der Patientenbeteiligung im Gesundheitswesen
  • Einbeziehung aller Beschäftigten im Gesundheitswesen in die gesundheitspolitischen Entscheidungen
  • Begrenzung der Marktmacht der pharmazeutischen Industrie
  • Zugang aller Menschen weltweit zu einer ausreichenden Arzneimittelversorgung und zu gesundheitlich notwendigen Leistungen
  • Umsetzung einer ökologisch orientierten Arzneimittelversorgung
  • Verwirklichung von Frieden und Abrüstung im gemeinschaftlichen Einsatz sowie Bekämpfung rechtsextremistischer Tendenzen und Ausländerfeindlichkeit

 

Warum brauchen wir einen Verein?

 

Für alle, die

  • Gleichgesinnte bei der Verwirklichung einer patientenorientierten Berufspraxis suchen
  • sich nicht mit der Macht der Anbieter und der Ohnmacht der PatientInnen im Gesundheitswesen abfinden wollen
  • eine Überwindung des Widerspruchs zwischen Ethik und Monetik anstreben
  • eine allein auf Wahrung und Ausbau wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Privilegien ausgerichtete Standespolitik ablehnen
  • die Geschlechterdemokratie in der Pharmazie durchsetzen wollen,

brauchen wir eine überregionale Organisationsstruktur, wie sie mit der Gründung des VdPP im Juni 1989 geschaffen wurde.

 

Der VdPP steht KollegInnen aller Berufsgruppen in der Pharmazie offen, die den Grundpositionen unseres Programms zustimmen und auf deren Grundlage aktiv an der Entwicklung von Inhalten und Stellungnahmen mitwirken möchten. Er bietet allen, die unabhängig von ihrem Status - selbständig, angestellt, beamtet, arbeitslos, in der Ausbildung - gemeinsam die hier vorgestellten Positionen umsetzen wollen, die Gelegenheit zur Mitarbeit.

 

Eine überregionale Organisation hat – vor allem auch in Zusammenarbeit mit den demokratischen Vereinen der ÄrztInnen und ZahnärztInnen – mehr politisches Gewicht und schafft auch im Apotheken- und Arzneimittelbereich ein Forum für Gegenöffentlichkeit.

 

Weil wir im VdPP nicht alle anstehenden Probleme selbst effektiv bearbeiten können, unterstützen wir andere Vereine und Organisationen, mit denen wir in wichtigen Zielen übereinstimmen, in ihrer Arbeit und kooperieren mit ihnen.

 

 

Warum diese Namensgebung?

 

Wir treten ein für mehr Demokratie in unserem Sozial- und Gesundheitswesen. Angesichts einer fortschreitenden Privatisierung und Ökonomisierung des Gesundheitswesens verbunden mit einem gleichzeitigen Abbau sozialstaatlicher Verantwortung unterstreichen wir mit unserer Namensgebung die Bedeutung demokratisch legitimierter Entscheidungs- und Mitbestimmungsstrukturen sowie unseren Anspruch auf Teilhabe.

 

Gerade die Standespolitik der ApothekerInnen ist ein Beleg für einen Mangel an demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten. Den wichtigen Gremien vor allem auf Bundesebene fehlt eine ausreichende demokratische Legitimation, im Namen der Apothekerschaft zu sprechen, weil hier die überwiegende Mehrheit des Berufsstandes, die angestellt Beschäftigten, nur marginal vertreten sind. Sie haben kaum eine Chance, ihre Interessen wirksam zur Sprache zu bringen oder durchzusetzen, sodass einseitige Entscheidungen der Unternehmerseite die politische Ausrichtung der Gremien und damit die Außendarstellung der pharmazeutischen Berufe prägen.

http://www.vdpp.de

TERMINE

 

 

02. April, online

Pharmacists for Future

 

12.-14. April, Hannover

Gemeinsame Fachtagung von VdPP und MEZIS

 

07. Mai, online

Pharmacists for Future

 

04. Juni, online

Pharmacists for Future

 

07.-09. Juni, Hamburg

VdPP-Mitgliederversammlung

 

02. Juli, online

Pharmacists for Future

 

06. August, online

Pharmacists for Future