Stellungnahme des VDPP zum Entwurf der Zweiten Verordnung zur Änderung der Approbationsordnung für Apotheker

September 1999

 

In den vorliegenden Verordnungsentwurf sind viele unserer Forderungen eingeflossen. Besonders gelungen finden wir die Schwerpunktverschiebung von der Chemie zur Medizin/Pharmakologie, von der Praktikahäufung zu mehr Seminaren. Die Einführung der Klinischen Pharmazie als Prüfungsfach und von Wahlpflichtfächern liegt ebenso sehr in unserem Interesse.

 

All diese Maßnahmen sind längst fällig, um das Studium auch im Blick auf die EU zu modernisieren. (Allerdings bezweifeln wir ebenso wie der Bundesverband der Pharmaziestudierenden, dass dieses Studium vom Zeitaufwand her studierbar ist, da zu wenig Raum für Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen vorgesehen wurde. Außerdem sehen wir keine Erleichterung für einen Studienplatzwechsel.)

 

Lang notwendig waren auch die bürokratischen Entkrampfungen; die Abkehr von der Abschlussprüfung im 13. Monat oder die Möglichkeit des Ablegens des 3. Prüfungsabschnittes im Bundesland des Praktikums.


Warum wird dagegen noch immer an dem veralteten System der "Tipp-Klausur" festgehalten? Auch hierin stimmen wir mit dem BPhD überein. Das Angebot zur Entwicklung alternativer Prüfverfahren kann nicht ernst gemeint sein. Es sind dermaßen viele Hürden zu dessen Umsetzung eingebaut, dass uns unvorstellbar ist, welche Uni dafür Geld und Kapazitäten haben soll. Letztlich scheint eine Änderung wohl nicht erwünscht!?

 

Wir halten auch nach wie vor die Einführung einer obligatorischen Abschlussarbeit für sinnvoll.

 

Der Zielsetzung, die in der Begründung des Entwurfs formuliert ist, kann eine derart geänderte AAppO aus unserer Sicht nur für kurze Zeit gerecht werden. Die Befähigung zur "Kommunikation mit Patienten und allen am Gesundheitswesen Beteiligten" im Sinne einer patientenorientierten Pharmazie kann nicht nur Aufgabe der Wahlpflichtfächer sein und greift deshalb für die zukünftigen Entwicklungen (Gesundheitsreform 2000) schon jetzt zu kurz.

 

Die Stundenzahl für das Fach "Klinische Pharmazie" ist zu gering festgesetzt. Die StudentInnen müssen bereits während des Studiums im Rahmen von Praktika im Krankenhaus am Patienten ausgebildet und in die Arzneimitteltherapie einbezogen werden. Dieses Heranführen darf nicht nur für einige wenige Teil des Praktischen Jahres sein.

 

Wir vermissen die Einbeziehung der Sozialpharmazie, der Patientenbeteiligung und -vertretung, des Verbraucherschutzes. Das interdisziplinäre Denken muss stärker gefördert werden, um bereits im Studium den Blick für die Vernetzung aller Berufe in der Gesundheitsversorgung zu schulen.

 

Unter diesen Aspekten ist der Entwurf in seiner jetzigen Form bereits überholungsbedürftig.


Katja Lorenz
für den Vorstand des VDPP

http://www.vdpp.de

TERMINE

 

07. Oktober, online

Pharmacists for Future (Ph4F) 

 

18. November, online

VdPP-Vorstandssitzung 

 

04. November, online

Pharmacists for Future (Ph4F) 

 

 

25. November, online

VdPP-BPhD-Seminarreihe zu "Pharmazie und Planetary Health"

 

02. Dezember, online

Pharmacists for Future (Ph4F)

 

02. Dezember, online

VdPP-BPhD-Seminarreihe zu "Pharmazie und Planetary Health"

 

09. Dezember, online

VdPP-BPhD-Seminarreihe zu "Pharmazie und Planetary Health"

 

16. Dezember, online

VdPP-BPhD-Seminarreihe zu "Pharmazie und Planetary Health"